Ich war im Wald unterwegs, um dort Kräuter zu sammeln, denn ich für einige magische Studien gebrauchen konnte, von denen hier sowieso niemand etwas verstand. Nur gut, dass niemand wusste, wer oder was ich bin. Klaus Hexe undercover unterwegs. Niemand musste wissen, wer ich bin und das war auch gut so. Nach außen hin schien ich das kleine, nette Mädchen von nebenan zu sein, die neu auf der Schule war und ihre Großmutter verloren hatte und aus Kummer hier her gezogen war. Bisher hatte niemand gemerkt, wer ich wirklich war. Nicht einmal die andere Hexe, was natürlich sehr viel an schauspielerischem Talent benötigte, welches ich natürlich in den Jahren perfektioniert hatte. Ich war nett, ich war süß, ich war unscheinbar .... äußerlich. Wer ich innerlich war, oder aber wer ich wirklich war, wusste nur Klaus, der meinen wahren Charakter durchschaut hatte und von da an mit mir zusammen arbeitete. Heute war es warm, sodass ich ein XXL-Hemd trug und dort drunter lediglich Unterwäsche. Es hatte die Wirkung , wie bei einem Kleid, was sehr praktisch war. Da ich mich hier noch nicht wirklich auskannte, wusste ich nicht, dass es hier einen Wasserfall gab, geschweige denn von dem See und so kam ich näher heran, bis ich dann direkt davor stand. Ich legte die bereits gesammelten Kräuter zur Seite und nahm mir vor, ein kleines , erfrischendes Bad zu nehmen, denn da war ja nichts bei und es war niemand weit und breit zu sehen. Ich begann damit die Knöpfe meines Hemdes zu öffnen, ehe ich dieses von meinen Schultern gleiten lies und dieses dann neben den Kräutern fallen, lies meine Unterwäsche an, aber ich rechnete sowieso nicht damit, dass jemand kam. Immerhin war ich hier mitten im Wald und die Vampire? Die würden erst in der Nacht hinauskommen können, so dachte ich zumindest. Immer weiter watete ich in den See, bis ich dann ganz drinnen war und ich schwamm einige Runden, ehe ich zu dem Wasserfall schwamm und so rein äußerlich nicht mehr zu sehen war, da ich komplett hineingetaucht war. Lediglich mein Hemd würde verraten, dass hier jemand war.

Da das Geräusch des herabfallenden Wassers dieses Wasserfalles relativ laut war und meine Wahrnehmung dadurch sehr stark getrübt wurde, vernahm ich den Aufprall Tyler´s in den See nicht. Hexen waren auch nur Menschen und so spürte ich auch nicht, dass da jemand war. Ich schwamm hinter dem Wasserfall hervor und erschreckte mich natürlich etwas, als ich dort jemanden schwimmen sah. Ich verweilte an Ort und Stelle und wischte mir das Wasser aus dem Gesicht, damit meine Sicht klar und ungetrübt war. Ich schwamm erst einmal ans Ufer und setzte mich , nass wie ich war, an die Uferkante und schaute ihm zu. Ob er bemerkt hatte, dass ich da war? Ich war mir nicht sicher. Ich wusste nicht, dass er ein Hybrid war, dass würde ich erst bei einer Berührung erfahren, aber das machte ja nichts. Ich für meinen Teil entschied gerade mal, dass ich ihn auf mich aufmerksam machen sollte und rief dann erstmal: "Hey ... !" Ich lächelte etwas und wartete auf eine Reaktion, welche sicherlich gleich kommen wird. Ich fragte mich, wer er ist, denn ich glaubte ihn bisher noch nie gesehen zu haben. Ich selbst war noch nicht lange da, als das ich hier jeden kennen würde.

Ich hörte seine Worte und musste unwillkürlich lächeln. "Ich weiß. Ich war gerade eben drinnen und bin eben erst aus dem Wasser gekommen.", antwortete ich ihm. "Ich bleibe lieber ein bisschen hier sitzen und schaue mich um. Der Ausblick ist schön!", sprach ich zu ihm und lies mich ganz logisch klingen. Ich sah ihn zu mir schwimmen und dann setzte er sich auch schon zu mir und ich nahm seine Hand entgegen. Bei der Berührung verschwand mein Lächeln kurzzeitig , denn etwas durchfuhr mich und ich wusste, was er war. Dann setzte ich aber wieder mein Lächeln auf und tat so, als wäre nichts gewesen. "Hey Tyler. Ich bin Jessalyn Moon. Freut mich, dich kennen zu lernen!" Ich hörte seine Frage und zuckte mit den Schultern. "Ich bin auch gerade erst hier her gezogen. Ich komme eigentlich aus New Salem. Ich war bis eben im Wald unterwegs und habe Kräuter gesammelt. Für einen Tee, weißt du. Das hat mir meine Großmutter beigebracht. Und das Wetter ist so herrlich und da dachte ich mir ..... warum nicht ein Bad nehmen? Wie es den Anschein hatte, hattest du die selbe Idee. Und tada! Hier bin ich. Klein Jessalyn allein mit einem Fremden im Wald. ", sagte ich zu ihm. Ich hatte keine Angst und es war gut, dass er nicht wusste, was ich war. "Und du? Lebst du schon immer hier, Tyler? Oder bist du zwischenzeitlich hergezogen?", fragte ich ihn und sah ihn mit freundlichen , süßen Rehaugen an.

"Ja genau. Meine Sachen. Ich laufe nicht immer so halbnackt durch den Wald!", sagte ich und zwinkerte ihm zu. Wessen Sachen hätten das denn auch sonst sein sollen? Natürlich entging mir nicht, dass er mich musterte, aber sollte er ruhig machen, wenn er Spaß bei hatte. Ich lächelte ihn süß an. "Wunderschön. Ich wusste nicht mal, dass es diesen Ort hier gibt. Und dann sah ich ihn plötzlich ... vielleicht sollte ich ja mal öfters herkommen?!", fragte ich dann eher an mich selbst gerichtet, als an ihn. Dann lachte ich bei seinen Worten. "Ja , Schule ... da sollte ich für gewöhnlich auch hin, aber bisher habe ich mich noch nicht umgemeldet. Ich muss das wohl in den nächsten Tagen tun, wenn ich meinen Abschluss machen will. Aber das hat Zeit. Erst einmal möchte ich mich hier ein wenig einleben.", erklärte ich ihm. Dann hörte ich ihm zu. "Der Sohn des Bürgermeisters? Interessant. Also ein Junge mit Ansehen? Gefällt mir.", gab ich ehrlich zu, denn Kontakte zu knüpfen, die mehr als hilfreich waren, war immer gut. Ich erwiderte seinen Blick und lächelte bei seinen Worten. "Ein Kompliment? Das ist ja süß von dir. Du hast sehr hübsche Lippen!", sagte ich und sah kurz auf diese und lächelte und leckte mir mit meiner Zunge leicht über meine Lippen, um diese etwas zu befeuchten. "Meiner Meinung nach gehören die Lippen zu eines der sinnlichsten Körperteile. Man kann mit ihnen essen, man kann mit ihnen ich kommunizieren , man kann mit ihnen Lust bereiten, aber auch Gefühle verletzen. ", erklärte ich ihm und hoffte, dass er mich jetzt nicht für völlig verrückt hielt. Bei seiner nächsten Frage zuckte ich leicht mit den Achseln. "Ach ... niemanden bestimmten. Ich kenne dich. Zählt das? Und ich bin einigen Leuten in diesem Grill begegnet. Da waren dann auch ein, zwei Leute dabei, aber jemanden bestimmten kenne ich hier nicht.", sagte ich zu ihm.